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Kartierungen 2007


Liebe Freunde und Mitarbeiter,

in diesem Jahr steht gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung vom 28.10.2006 in Hitzacker die Kartierung von Vogelarten der Offenlandschaft auf dem Programm. Hier sind es - ebenso wie bei den Kartierungen von Siedlungsvögeln 2005 und den Waldvögeln 2006 - insbesondere die häufigeren Arten, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen wollen. Von ihnen fehlen uns Daten über Bestandsdichten und Biotopansprüche in verschiedenen Landschaftstypen und Acker-
kulturen. Daneben sollen auch „mittelhäufige“ Arten möglichst flächendeckend erfasst werden, um aktuelle Daten für die Atlas-Kartierung „ADEBAR“ liefern zu können.

Folgende Arbeitsschwerpunkte haben wir uns für 2007 vorgenommen:
Im Rahmen der Kartierungen für unsere geplante Avifauna und das ADEBAR-Projekt (Atlas deutscher Brutvogelarten) wollen wir bis spätestens 2008 weitere Kenntnislücken schließen:

Bestandsaufnahme von Vögeln der Offenlandschaft
Kreisweite Kartierung von Ortolan, Braunkehlchen, Grauammer, Rebhuhn und anderen
Kontinuierliche Erfassung aller übrigen „mittelhäufigen“ und seltenen Arten für ADEBAR
Fortsetzung des Brutvogel-Monitoring in der „Normallandschaft“
Fortsetzung des Brutvogel-Monitoring an Gewässern


Bestandsaufnahme von Brutvögeln der Offenlandschaft

Als „Offenlandschaft“ werden alle nicht bewaldeten und nicht bebauten Flächen bezeichnet, also im Wesentlichen landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit den dazugehörigen Strukturen wie Hecken, Feldgehölze, Wegränder usw. Dieser Landschaftstyp ist mit rd. 700 km ² der im Kreisgebiet am weitesten verbreitete. Die Vogelwelt landwirtschaftlich genutzter Flächen hat in den letzten Jahrzehnten die stärksten Veränderungen hinnehmen müssen, wie das Beispiel „Wiesenvögel“ deutlich macht. Aber auch die Vögel der Ackerlandschaft sind von neuen Entwicklungen, wie zunehmendem Maisanbau, betroffen. Aktuelle Daten zu Brutvogelvorkommen in verschiedenen Ackerkulturen sind in dieser Diskussion dringend erforderlich.

Für die diesjährige Kartierung sind zwei Schwerpunkte geplant:


I. Kreisweite Kartierung ausgewählter Arten:

Ortolan: Letzte kreisweite Kartierung 1996 (PLINZ), inkl. Nachkartierungen bis 2000 882 Reviere. Zwischenzeitlich Bestandsaufnahmen in mehreren EU-Vogelschutzgebieten, in einigen Gebieten augenscheinlich Zunahme.
Braunkehlchen: Letzte kreisweite Kartierung 1995 (PLINZ). Damals noch 790 Reviere, gegenüber 1985 (1032 Reviere) deutlicher Rückgang. Seither scheint der Bestand in den meisten Gebieten weiter rückläufig zu sein.
Grauammer: Letzte kreisweite Kartierung 1996 mit 35 Revieren (PLINZ 2002), 2004 dagegen in der Landgrabenniederung rd. 50 Reviere (KELM). Seither leichte Zunahmetendenz, besonders auch im Elbetal.

Zusätzlich sollten noch folgende Arten mit kartiert werden:
Turmfalke, Fasan, Rebhuhn, Wachtel, Kuckuck, Schwarzkehlchen, Mistel- und Wacholderdrossel, Feldschwirl, in Teilbereichen auch Schafstelze und Heidelerche.

Die kreisweite Kartierung kann mit dem Rebhuhn Anfang März bei gutem Wetter (windstille, milde Abende) beginnen und Mitte Juli mit der Wachtel enden. Die wichtigste Phase liegt zwischen Ende April und Ende Juni mit den Aktivitätsschwerpunkten bei Ortolan, Braunkehlchen und Grauammer.

Hinweise zur Methode:
Für die kreisweite Kartierung von Ortolan, Grauammer und Braunkehlchen sollten die in Frage kommenden Lebensräume möglichst dreimal kontrolliert werden. Die anderen aufgeführten Arten sollten als „Beifang“ mit kartiert werden, lediglich für die Rebhuhnerfassung sind gesonderte Kontrollen notwendig. Beobachtungen (siehe Abkürzungen in Klammern) der verschiedenen Durchgänge sollten mit unterschiedlichen Farben in die Karte (1:25.000) eingetragen werden. Bei Brutnachweisen bitte das Artkürzel einkreisen: (Bk), für Brutverdacht (z.B. warnende Altvögel) unterstreichen: Bk. Hilfreich bei der Kartierung des Ortolans ist der Einsatz einer Klangattrappe.

Braunkehlchen (Bk): Kartierung singender Männchen, einzelner und verpaarter Vögel, insbesondere warnender und fütternder Altvögel. Da sich Durchzug und Brutbeginn bis Mitte / Ende Mai überschneiden, sollte versucht werden, frühere Beobachtungen durch Nachweise ab Ende Mai zu bestätigen. Bitte unbedingt Angaben zum Verhalten und zum Lebensraum machen und auf fütternde Altvögel achten. Wenn möglich, Bruterfolg notieren (flügge Junge).
Ortolan (O): Kartierung singender Männchen ab Ende April, ab Anfang Juni auch warnender und fütternder Altvögel. Günstigste Kartierzeit ab Sonnenaufgang bis 5 Stunden danach. Lebensräume: Von Bäumen, Feldgehölzen untergliederte Ackerlandschaften bzw. Waldränder.
Grauammer (Ga): Kartierung singender Männchen ab Mitte April, ab Mitte Mai auch warnender und fütternder Altvögel. Im Kreisgebiet vor allem auf den Geestinseln Öring und Lemgow und in der Lüchower Landgrabenniederung sowie bei Harpe, neuerdings aber auch an mehreren Stellen im Elbetal und auf dem Höhbeck.
Turmfalke (Tf): Alle Beobachtungen von Mitte März bis Ende Juni kartieren.
Rebhuhn (Re): Kartierung rufender Männchen von Anfang März bis Anfang April in der Abenddämmerung von Sonnenuntergang bis Dunkelheit zu Fuß oder mit dem Fahrrad entlang der Feldwege. Zusätzlich auch danach alle Sichtbeobachtungen von Einzelvögeln, Paaren und Familien notieren.
Wachtel (Wa): Kartierung rufender Männchen ab Ende Mai bis Mitte Juli, günstigste Zeit in der Morgen- und Abenddämmerung. Möglichst Feldfrucht des Rufortes notieren.
Fasan (Fa): Alle Beobachtungen kartieren, insbesondere rufende Hähne.
Kuckuck (Ku): Ab Anfang Mai bis Ende Juni Kartierung rufender Männchen bzw. lockender Weibchen. Beste Tageszeit: vor Sonnenaufgang. Wegen großer Streifgebiete der Männchen benachbarte Reviere nur bei gleichzeitiger Feststellung kartieren.
Heidelerche (He): Kartierung vor allem in bislang wenig erfassten Bereichen. Ankunft Mitte März, Gesang bis Anfang Juni.
Wiesenschafstelze (St): Erfassung singender Männchen, Vögel auf Sitzwarten und fütternder Altvögel von Ende April bis Anfang Juni. Kolonieartiges Brüten möglich, weite Nahrungsflüge. Zugtrupps können bis Ende Mai auftreten.
Misteldrossel (Md): Brutvogel strukturreicher, von Feldgehölzen und Wäldern durchsetzter Landschaft sowie in Nadelwäldern. Kartierung singender Männchen, auch Nahrung suchender Paare, später auch warnender Altvögel (brütet sehr früh) bis Mitte Mai.
Wacholderdrossel (Wd): Brutvogel vor allem in den Flussniederungen und im niederen Drawehn, gern in Pappelbeständen oder Baumreihen. Kartierung singender und warnender Vögel ab Mitte April.
Schwarzkehlchen (Sk): Alle Feststellungen kartieren, dabei sind Angaben zum Verhalten wichtig (Gesang, warnend, fütternd), Angaben zum Biotop machen.
Feldschwirl (Fs): Kartierung singender Männchen ab Mitte Mai bis Ende Juni, günstigste Zeit morgens ½ Stunde vor bis 2 Stunden nach Sonnenaufgang und in der Abenddämmerung. Lebensräume sind feuchte Wiesen und Brachen, Rieder und Sümpfe.

Kartierkalender der Erfassungszeiträume:




II. Siedlungsdichte-Untersuchungen aller Arten auf Probeflächen

(Fortsetzung des Brutvogel-Monitoring in der „Normallandschaft“)

Nachdem wir in den letzten beiden Jahren umfangreiche grundlegende Daten über häufige Vogelarten in Ortschaften und im Wald gewonnen haben, steht dies für die Arten der Offenlandschaft noch aus. Ziel ist die Ermittlung des Artenspektrums und der Siedlungsdichte der Brutvögel in verschiedenen Feldkulturen, unterschiedlich großen Feldschlägen, der Auswirkung von Randstrukturen wie Hecken, Baumreihen etc. auf Standorten der hohen und niederen Geest, der Talsandniederung, in den Flusstälern und der Elbmarsch. Die Probeflächen haben Größen zwischen 40 und 80 ha. Ausgewählt werden „normale“ Landschaften, die repräsentativ für den jeweiligen Naturraum sind. Von entscheidender Bedeutung für die spätere Auswertung ist die flurstückgenaue Dokumentation der Feldfrüchte und der (Rand)strukturen in einer separaten Karte. Wesentliche Feldbearbeitungen (wie z.B. Umbruch von Maisstoppeln, Mahd von Grünroggen, Grasschnitt) sollte möglichst mit notiert werden, um eventuelle Umsiedlungen dokumentieren zu können.

Folgende Abkürzungen sollten verwendet werden:
Nutzungen (am günstigsten im fortgeschrittenen Stadium zu bestimmen):
G: Grünland, GW: beweidetes Grünland, GM: Heu- bzw. Silage-Grünland, GEx: extensiv genutztes Grünland, GB: Grünland-Brache, A: Acker schwarz, MS: Mais-Stoppel, WG: Wintergetreide, WR: Winterroggen, WGer: Wintergerste, WW: Winterweizen, T: Tritikale, K: Kartoffel, SB: Sonnenblume, Ge: Gerste, Ro: Roggen, Ha: Hafer, M: Mais, Er: Erbsen, SN: Schnittlauch, Ra: Raps; sonstige bitte erläutern. Landschaftsstrukturen: o: Einzelbaum (E: Eiche, Bi: Birke, K: Kiefer; …), ooo: Baumreihe, ooo:Baumreihe mit Sträuchern,

x: Strauch, xxx: Hecke, xoxox: Hecke mit Bäumen durchsetzt, ===: Wegrand ohne Gehölze,
-----: Feldrain > 1 m Breite, ~~~: Grabenböschung; weitere Strukturen ggf. erläutern.

Hinweise zur Methode:
Kartiergrundlage sind Auszüge aus der Deutschen Grundkarte. Jede Fläche sollte mindestens 4-mal in der Zeit von Anfang April bis Ende Juni zu Fuß oder mit dem Fahrrad kontrolliert werden. Dabei ist es wichtig, die gesamte Fläche zu erfassen. Wo dies nicht möglich ist – etwa auf sehr großen Feldern ohne Wegenetz – müssen die nicht kartierten Teilbereiche auf der Karte kenntlich gemacht werden. Für jeden Kartierdurchgang ist eine neue Karte zu verwenden. Kartiert werden „revieranzeigende Merkmale“ aller Vogelarten, d.h. Gesang, Warnen, Füttern etc. mit entsprechenden Artkürzeln (siehe Meldebogen). Verhalten kann, muss aber nicht vermerkt werden, lediglich Brutnachweise sollten durch Einkreisen des Artkürzels immer festgehalten werden. Weitere interessante Beobachtungen (z.B. ziehender Vögel) können am Rande der Karte vermerkt werden.
Kartiert wird grundsätzlich nur bei gutem Wetter (kein starker Wind, kein Regen), beginnend in der Morgendämmerung (spätestens bei Sonnenaufgang) und im Mai/Juni nicht länger als bis 10 Uhr. Die Start- und Endpunkte sollten bei den einzelnen Durchgängen variieren, um möglichst überall wenigstens einmal zum optimalen Zeitpunkt gewesen zu sein. Die Daten der Tageskarten sollten möglichst zeitnah in Artkarten übertragen werden. Nach Abschluss der letzten Begehung werden die Nachweise in den Artkarten zu „Papier-Revieren“ zusammengefasst. Bei nur 4 Durchgängen kann schon eine Feststellung als Revier gewertet werden, sofern die Beobachtung innerhalb der Wertungsgrenzen (außerhalb der Zugzeit, siehe auch Methoden-Handbuch) liegt. Die Ergebnisse werden abschließend in den Meldebogen eingetragen.


Projekt ADEBAR – Atlas deutscher Brutvögel

Die Avifaunistische Arbeitsgemeinschaft beteiligt sich an einer bundesweiten Kartierung der Brutvögel, die in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (NOV), dem NABU und der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen von 2005 bis 2008 durchgeführt werden soll. Ziel ist die Erstellung eines aktuellen Brutvogelatlasses. Spezielle Meldebögen, Kartieranleitung und sonstige Unterlagen werden zur Verfügung gestellt. Aus dem Kreisgebiet liegen für viele Arten dank unserer Kartierungen der letzten Jahre gute Daten vor, die ab dem Jahre 2000 mit berücksichtigt werden können. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, möge sich bei Hans-Jürgen Kelm melden.

Der Schwerpunkt der ADEBAR-Kartierungen liegt bei den so genannten „mittelhäufigen Arten“: Neben vielen in den vergangenen Jahren von uns kartierten Arten gehören hierzu z.B. Graugans, die meisten Enten (nicht Stock-), die meisten Greifvögel, Wachtel, Rebhuhn, Rallen, Limikolen, Turtel-, Türken- und Hohltaube, Kuckuck, die meisten Eulen, Spechte (nicht Bunt-), Schwalben, Wiesenpieper, Wiesenschafstelze, Gartenrotschwanz, Schwarz- und Misteldrossel, Schwirle, Waldlaubsänger, Trauerschnäpper, Schwanz-, Beutel- und Weidenmeise, Braunkehlchen, Pirol, Kolkrabe, Girlitz, Erlenzeisig, Bluthänfling, Kreuzschnabel, Gimpel, Ortolan, Grauammer u.a.

Weitere Informationen über das ADEBAR-Projekt


Koordination: Hans-Jürgen Kelm,
Dannenberger Str. 7 - OT Grippel,
29484 Langendorf, Tel. 05882/261
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